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Sexwork, Stigma, Solidarität - ein Gespräch über alles

Volly Tanner hat für Ahoi Leipzig mit den Sozialarbeiterinnen der Beratungsstelle Leila und mit mir über Sexarbeit gesprochen. Herausgekommen ist ein sehr langes, ausführliches Interview, das viele Bereiche der Branche beleuchtet.

Bjelke Herzog, Tamara Solidor, Linda Apsel (v.l.n.r.), Foto: Volly Tanner


Anlass des Gesprächs waren zwei Infotage auf dem Richard-Wagner-Platz in Leipzig. Dort wurde bei einer Lovemobil-Aktion über Sexarbeit aufgeklärt. Sowohl aktive Sexworker als auch Verbündete waren vor Ort, organisiert von der Deutschen Aidshilfe als Dachverband.


Hier einige Ausschnitte aus dem Interview:

Mit dem ProstSchG wollte man die Menschen in der Sexarbeit vor Ausbeutung und Zwang schützen - hat aber für mehr Gefahren, Stigmatisierung und Kriminalisierung gesorgt. Meiner Meinung nach braucht es für die Berufsgruppe der Sexarbeitenden keine Sondergesetze. Die Registrierung treibt viele Menschen in die Illegalität, dabei würde die Anmeldung der selbständigen Tätigkeit beim Finanzamt vollkommen ausreichen.

- Bjelke Herzog, "Leila" Beratungsstelle für Sexworker, über die rechtlichen Rahmenbedingungen für Sexarbeiter*innen


ich wurde darauf aufmerksam, wie schlecht das Beratungsangebot für Sexarbeitende in Sachsen ist, während diese Personengruppe so viel Stigmatisierung und Diskriminierung erfährt. Gleichzeitig besuchte ich in Leipzig Veranstaltungen von Sexarbeitsgegner*innen und war schockiert, wie die gesellschaftliche Abwertung von Sexworkern dort reproduziert wurde. Mir wurde klar, dass es zur Verbesserung der Situation von Sexarbeiter*innen nicht nur mehr Beratungsangebote braucht, sondern auch Antidiskriminierungsarbeit.

- Linda Apsel, "Leila" Beratungsstelle für Sexworker, über ihre ersten Berührungspunkte zur Sexarbeitsbranche


Bei mir war das tatsächlich eine sehr bewusste Entscheidung, die viel mit meiner privaten Sexualität und meinem grundsätzlichen Lebensentwurf zu tun hat. Ich habe mir sehr früh Gedanken darüber gemacht, wie Geschlechterbilder, zwischenmenschliche Beziehungen, Rollenverteilungen und von der Gesellschaft geprägte Körperbilder und Stereotype funktionieren und was das mit mir als Mensch, im speziellen aber mit mir als weiße Cis-Frau macht.

- meine Schilderung, wie ich zur Sexarbeit gekommen bin


Das gesamte, sehr informative, umfangreiche Gespräch kann kostenfrei online gelesen werden, und zwar hier.

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